Vergebliche Sorgen um die Schulden
Erfahrungsbericht von Armin
Ein Mann stellte fest, dass er Schulden hatte. Dieser Gedanke ließ ihn nicht mehr schlafen. Er litt unter Depressionen und wollte aus dem Leben scheiden. Dies klagte er einem guten Freund. Der hörte sich geduldig die Sorgen an. Anschließend sprach er jedoch nicht über die Schulden. Das verwunderte den Mann sehr. Sein Freund sprach stattdessen von dem, was der Mann noch als Eigentum besaß, vom Geld, das er hatte, und von Freunden, die bereit waren, ihm zu helfen. Plötzlich sah dieser seine Situation mit anderen Augen. Indem er seine Energie nicht mehr zugunsten der vergeblichen Sorgen um die Schulden verbrauchte, sondern sie im Verhältnis zu seinem tatsächlichen Vermögen sah, hatte er genügend Kräfte frei und Wege offen, sein Problem zu lösen.
© Nossrat Peseschkian. „Positive Familientherapie“, Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt/Main 1982, S. 90
Diese Geschichte hilft mir, die Dinge zu betrachten, was ich habe und was ich damit anfangen kann. Und nicht was ich nicht habe oder was ich mir immer wünschte in meiner Traumwelt. Viel Geld, Auto, Haus, Boot, haufenweise Weiber und was sonst noch alles. Bei den Anonymen Spielern habe ich dann gelernt, mich meiner Realität zu stellen und mein Leben in beide Hände zu nehmen. Als ich an anderen Mitgliedern der Gemeinschaft sah, wie sie mit ihrer Situation umgehen, sei es mit Schulden, oder ihren Charaktermängeln und auch allgemeine Lebenssituationen, gab mir dies sehr viel Kraft und Hoffnung, mein Leben doch auch auf die Reihe zu bekommen.
Und diese Kraft und Hoffnung wuchs von Meeting zu Meeting. Als dann nach und nach mein Glaube an eine höhere Macht zunahm, änderten sich meine Ansichten und Träume grundlegend. Mir wurde nun klar, dass ich nur eine Chance habe, wenn ich an meinem Charakterbild arbeite und weiter regelmäßig in die Meetings gehe (Meetings bringen es).
Die Hoffnung irgendwann ein neues glückliches und zufriedenes Leben führen zu können, hat mich am Anfang getragen nicht zu spielen.
Und nach meinem Rückfall, fand ich auch die Kraft an mir und in meinem Leben etwas zu ändern. Wo ich dann langsam eine positive Veränderung bemerkte wuchs die Kraft und die Zuversicht. Nun, nach knapp 9 Jahren, lebe ich ein glückliches und zufriedenes Leben und ich nutze weiterhin die Meetings, um mir Kraft und Hoffnung für mein tägliches Leben zu holen.
Gute 24 Stunden,
Armin